30 Jahre sportorientierte Jugendsozialarbeit in Berlin – Sport als Mittel zur Gewaltprävention aktueller denn je

Geschrieben von lauriac am in Allgemein

Was vor 30 Jahren dank des Programms „Jugend mit Zukunft – gegen Gewalt“ mit einer Handvoll Projekten in der Sportjugend Berlin begann, hat sich zu einer kraftvollen Methode entwickelt, die in allen Berliner Bezirken eingesetzt wird. Angesichts der Diskussionen um die Vorkommnisse in der Silvesternacht, wird die Bedeutung der sportorientierten Jugendsozialarbeit deutlicher denn je.

Warum Sport als Methode?

Im Sport erleben Menschen Emotionen und Affekte: Euphorie und Leidenschaft, aber auch Aggressivität und körperliche Gewalt brechen sich Bahn. Dennoch müssen sie in Akten der Selbstkontrolle dem Regelwerk unterworfen und auf sozial akzeptierte Weise ausgelebt werden. Denn der Sport verlangt unter Androhung von Sanktionen, dass Konflikte im Rahmen der Regeln ausgetragen werden. Dadurch ist er ein praktisches Übungs- und Lernfeld für die Einhaltung sozialer Regeln und für ein gewaltfreies Miteinander (Fairplay). Sport stellt so ein wirkungsvolles Instrument zur Prävention von Gewalt und Kriminalität dar und ist ein ideales Medium für Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit.  

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin, betont, „die Ereignisse der Silvesternacht haben uns Bedeutung und Notwendigkeit von Sport als Gewaltprävention wieder eindrücklich vor Augen geführt. Die GSJ, die Sportjugend und die vielen Sportvereine können hier einen entscheidenden Beitrag leisten, indem sie niedrigschwellig Beziehungen aufbauen und dadurch Jugendliche und ihre Familien unterstützen. Sportorientierte Jugendsozialarbeit ist ein zentraler Schlüssel – das wurde auch beim Jugendgipfel im Roten Rathaus deutlich, den wir begrüßen und intensiv weiter begleiten.“

Warum Sozialarbeit und Sport verknüpfen?

Auch Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung, unterstreicht die Wirksamkeit der Methode: “Die Kombination aus Sozialpädagogik und Sport hat neue und niedrigschwellige Möglichkeiten der Ansprache und Motivation geschaffen. Viele junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Umfeld erfahren dadurch hilfreiche Unterstützung.“

Berlinweites niedrigschwelliges Angebot

An mehr als 60 Standorten realisieren Sportjugend Berlin und GSJ – Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit berlinweit rund 90 Angebote und Programme der sportorientierten Jugendsozialarbeit. Inzwischen hat der erfolgreiche Ansatz zu zahlreichen Weiterentwicklungen geführt: Die GSJ nutzt die Kombination aus sozialer Arbeit und Sport auch in Bereichen wie Schulsozialarbeit, Hilfen zur Erziehung oder Maßnahmen zur Aktivierung von jungen Menschen, die die Schule abgebrochen haben.
Die Sportjugend Berlin unterstützt in ihren Programmen Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen, bietet Intensivschwimmkurse und ist seit vielen Jahren in der Fanarbeit mit jugendlichen Fußballfans tätig. Als Betreiberin der Bildungsstätte sowie Trägerin für die Freiwilligendienste im Sport bildet sie junge Menschen aus für die Arbeit im und mit Sport.

Dieses erfolgreiche Kapitel der Jugendsozialarbeit ist mittlerweile auch in der Fachschul- und Hochschulausbildung angekommen, die junge Fachkräfte auf einen großen Arbeitsmarkt vorbereitet.

GSJ und Sportjugend gaben am 16.01.2023 in der Bildungsstätte den Startschuss für das Jubiläumsjahr. Ebenso wurde an diesem Tag die neue Imagebroschüre der GSJ veröffentlicht.

Eingeladen waren Vertretungen aus Politik, Senatsverwaltungen, Bezirken und Personen aus dem Sport, der Jugendhilfe, von Hochschulen und weiteren kooperierenden Institutionen sowie alle Projektleitungen und die Mitarbeitenden aus den Jubiläumsprojekten.
Ein paar Impressionen:

Claudia Zinke (Vorsitzende der GSJ-Gesellschafterversammlung) und Christian Krull (Vorsitzender der Sportjugend) eröffnen die Jubiläumsveranstaltung.
Larissa Koch (ehemalige Jugendliche aus dem SJC Reinickendorf) moderiert.

Fachkräfte von Sportjugend und GSJ berichten von ihrer Arbeit.

Die neue Broschüre ist in der Politik angekommen.
Klara Schedlich (MdA) und Jugendstaatssekretär Aziz Bozkurt zusammen mit Steffen Sambill (Sportjugend)

Fotos: Jürgen Engler

veröffentlicht am: 17. Januar 2023

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