30 Jahre SJC Marzahn: Ein Glücksfall für den Bezirk
Ein Ort für alle – seit 30 Jahren
Bei der Jubiläumsfeier begrüßte Frank Lippold, der Leiter des SJC, die Gäste mit den Worten: „Ein jeder kann hierherkommen, ein jeder kann sich hier wohlfühlen, ein jeder kann sich hier einbringen, ein jeder kann hier Sport treiben.“ Damit brachte er die Offenheit und Inklusivität des Clubs auf den Punkt – ein Prinzip, das sich in der täglichen Arbeit des Teams widerspiegelt.
Verlässliche Partner in herausfordernden Zeiten
Stefan Bley, Bezirksstadtrat für Schule und Sport, hob in seiner Rede die wichtige Rolle des SJC hervor. Er betonte, dass in der Bezirksverordnetenversammlung gerade über zentrale Themen wie Integration, Inklusion und die Förderung von Kindern und Jugendlichen diskutiert wurde. „Der SJC hat auf all diese Fragen Antworten“, sagte Bley und lobte das Engagement des Clubs, besonders wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen und sie langfristig zu fördern.
Viljo Anlauf, Vorstandsmitglied der Sportjugend Berlin, sprach über die besonderen Herausforderungen, denen sich der Club in den vergangenen Jahren stellen musste – von der Pandemie bis hin zur Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher, insbesondere nach dem Kriegsbeginn in der gesamten Ukraine. Er betonte die Beständigkeit und Verlässlichkeit des SJC, der in jeder Krise bewiesen hat, wie gut er mit neuen Situationen umgehen kann. „Dieser Standort in Marzahn hat gezeigt, wie wichtig er für die Gemeinschaft ist – und er wird es auch in Zukunft bleiben“, sagte Anlauf. Mit einem Blick nach vorn sprach er den Wunsch nach einer Sanierung der Einrichtung aus, um die pädagogische Arbeit in einem modernen Umfeld fortsetzen zu können.
Jens Berger, Schulleiter der Peter-Pan-Grundschule, einer langjährigen Kooperationsschule des SJC, nannte die Einrichtung einen „Glücksfall“. Besonders in der Pandemie habe sich die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendeinrichtung bewährt. „Wir haben die Krise gemeinsam gemeistert und unseren Schüler:innen den nötigen Rückhalt gegeben. Das Team des SJC schafft es immer wieder, den Kindern das zu geben, was sie am meisten brauchen: Bindung und Perspektive“, sagte Berger.
Das Team im SJC Marzahn – Engagement über Jahrzehnte
Im Mittelpunkt des Erfolgs steht das Team des SJC, das über Jahrzehnte hinweg verlässlich die jungen Menschen begleitet hat. Frank Lippold selbst ist seit 1994 Teil des Teams und leitet den Club seit vielen Jahren. Er hatte die Leitung von seinem Vorgänger Hartmut Block übernommen, mit dem er gemeinsam in den Anfangsjahren die Einrichtung renoviert hatte. Daneben gibt es weitere feste Größen, wie André Bergen, der seit 1999 im Club arbeitet und in diesem Jahr in den wohlverdienten Ruhestand geht. Auch Janosch Lindhorst und Marcel Zange tragen mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Vielfalt der Angebote bei, die durch die sogenannten Gipfelmittel in diesem Jahr mit einer Erweiterung auch Sportangebote über die üblichen Öffnungszeiten hinaus gehen: Seit April werden Mitternachtssportangebote an jedem ersten Freitag im Monat realisiert – wie auch am Jubiläumstag ab 22 Uhr. Dieses Engagement ermöglicht den Jugendlichen nicht nur sportliche Betätigung, sondern auch die notwendige Unterstützung und soziale Anbindung, die ihnen oft im Alltag fehlt.
SJC als Sprungbrett: Sarah, Nino und Leon finden ihren Weg zum Tischtennis
Ein gutes Beispiel dafür, wie der SJC jungen Menschen Perspektiven eröffnet, ist Sarah, eine ehemalige Schülerin der Peter-Pan-Grundschule. Sie fand über die Schulsozialarbeit und das Angebot des SJC ihre Leidenschaft für Tischtennis. Dank der Unterstützung der Pädagogen entwickelte sie sich nicht nur sportlich weiter, sondern wurde auch in den Vereinssport eingebunden und ist heute Mitglied beim TSV Füchse Marzahn. Sarah beschreibt den SJC inzwischen als ihr „zweites Wohnzimmer“, einen Ort, der ihr nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch soziale Sicherheit und Freundschaften ermöglicht.
Ähnliche Erfolge erleben auch andere Jugendliche: Der 11-jährige Nino, der ebenfalls über das schulische Sportangebot zum Tischtennis fand, und Leon, heute 22 Jahre alt, der seine ersten sportlichen Schritte im SJC machte und dort ebenfalls eine starke Verbindung zum Tischtennis aufgebaut hat und inzwischen in der 1. Mannschaft des TSV spielt. Beide können dank des Clubs nicht nur sportliche Erfolge feiern, sondern haben auch wichtige soziale und persönliche Entwicklungsschritte gemacht.
Zukunftsvision: Ein SJC für die nächsten 30 Jahre
Der Blick in die Zukunft ist von einem klaren Wunsch geprägt: Das Team des SJC hofft, dass die Einrichtung in Zusammenarbeit mit dem Bezirk saniert wird, um die wertvolle pädagogische Arbeit für viele weitere Jahrzehnte fortführen zu können. Die Sanierung würde nicht nur die Rahmenbedingungen verbessern, sondern dem Club auch ermöglichen, sein volles Potenzial auszuschöpfen – zum Wohle der Kinder und Jugendlichen in Marzahn.
Das Jubiläum hat gezeigt: Der SJC Marzahn ist nicht nur ein Ort für sportliche Betätigung, sondern auch ein Anker für die Gemeinschaft. Ein Ort, an dem junge Menschen die Unterstützung finden, die sie brauchen, um ihre Potenziale zu entfalten – sportlich, persönlich und sozial.
Fotos: Frank Ludwig
Tags:Jubiläum, SJC Marzahn, sportorientierte Jugendsozialarbeit