Wenn die Halle zum Treffpunkt wird: Ein besonderer Abend bei den Streetball Nights
Senatorin Günther-Wünsch und Regierender Bürgermeister Wegner erleben Jugendsozialarbeit hautnah

„Das muss man erlebt haben“ – Senatorin taucht ein in die Streetball-Welt
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner die besondere Atmosphäre der Streetball Night persönlich zu erleben. Statt eines kurzen Routinebesuchs nahmen sich beide viel Zeit – warfen selbst einige Körbe, führten intensive Gespräche mit unserem Fachpersonal und mischten sich unter die Jugendlichen, die das Angebot begeistert nutzten.




Florian Bath und Noah Bonn aus dem Streetball-Team der GSJ und zuständig für die Streetball Night, erläuterten das Konzept. „Die NIGHTS sind ein Angebot gerade für ältere Jugendliche, die in den klassischen Jugendfreizeiteinrichtungen oft weniger passende Angebote finden“, betonte Bath. Der offene Charakter des Projekts, an dem Jugendliche, ohne sich für Weiteres zu verpflichten, teilnehmen können, sei besonders wichtig für die Zielgruppe.
„Man spürt sofort die besondere Energie hier“, bemerkte die Senatorin während des Gesprächs mit dem Team. „Wie die Jugendlichen ohne Schiedsrichter fair miteinander spielen – das zeigt, was dieses Format bewirken kann.“
Fast 30 Jahre Streetball Nights – was das Format so einzigartig macht
Die Streetball Nights sind nicht einfach nur Basketballspiele. Seit fast drei Jahrzehnten bieten sie jungen Menschen bis 27 Jahre einen niedrigschwelligen Zugang zu sportlicher Aktivität – ohne Vereinsbindung, ohne komplizierte Anmeldeprozesse, dafür mit viel Raum für Fairplay und Selbstorganisation. Die beeindruckende Bilanz: rund 36.800 Spiele in 1.290 Stunden an 310 Veranstaltungsnächten.
Ein Moment am Rande des Events verdeutlichte die Bedeutung des Angebots besonders: Ein älterer Jugendlicher zeigte sich sichtlich begeistert von der Atmosphäre. „Ich hab‘ erst heute durch Freunde davon erfahren – und jetzt ist schon Saisonende“, meinte er bedauernd. Hingewiesen auf die Freiluftangebote in der Sommersaison, hellte sich sein Gesicht auf. Solche kleinen Begegnungen zeigen, wie wichtig es ist, diese Angebote noch bekannter zu machen – und natürlich langfristig zu sichern.
Vom Jugendgipfel zu mehr Standorten: Wie politische Unterstützung wirkt
Bemerkenswert ist die Reichweite des NIGHT-Konzepts: Parallel zur Streetball Night im Prenzlauer Berg fand am selben Abend nur 3 km Luftlinie entfernt im Wedding eine weitere GSJ NIGHT statt. Diese NIGHT-Serie am Standort Wedding konnte, wie an vier weiteren Standorten in ganz Berlin, durch die zusätzlichen Gipfelmittel aufgebaut werden, so dass inzwischen sieben GSJ NIGHTS Angebote über die gesamte Stadt verteilt existieren.
Während die Gäste noch in der Halle waren, kamen aus einer Sporthalle im Wedding Videos von der dortigen NIGHT, so dass Bereichsleiter Sascha Weimershaus der Senatorin auch dieses Angebot vorstellen konnte. Weimershaus stellte dabei noch einmal heraus, wie bereichernd die NIGHTS im Portfolio der GSJ sind. Sie erreichen eine Zielgruppe, für die die Attraktivität der Jugendfreizeiteinrichtungen häufig durch eine große Anzahl immer jünger werdender Besuchender teilweise abnimmt.

Das Herzstück: Fachkräfte und ehrenamtliches Engagement
Was bei 130 Aktiven plus Besuchenden pro Nacht oft übersehen wird: Hinter dem reibungslosen Ablauf stehen nicht nur erfahrene sport- und sozialpädagogische Fachkräfte, sondern auch zahlreiche Ehrenamtliche als sogenannte Court-Monitore.
Eine von ihnen erzählt lachend von ihrer Technik, bei all den kunterbunten Outfits der Spielenden den Überblick zu behalten: „Ich frage vor dem Match einen aus dem Team, wer dazugehört. Die merke ich mir – und wenn ich mal Punkte für das falsche Team anzeige, kannst du sicher sein, dass sofort gemeckert wird!“ Diese kleinen, aber wichtigen Beiträge machen die Veranstaltungen erst möglich.
Besonders wertvoll: Das Streetball-Team bildet gezielt junge Menschen für das Ehrenamt aus. So stärkt das Team nicht nur ihre persönlichen Kompetenzen, sondern leistet darüber hinaus einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Förderung von Verantwortungsbewusstsein und sozialem Engagement.

Ausblick: Gemeinsam die Erfolgsgeschichte fortschreiben
Die erfolgreiche Ausweitung der Angebote unter dem Titel GSJ NIGHTS wäre ohne die Mittel aus dem Jugendgipfel 2023 nicht möglich gewesen. Gerade für ältere Jugendliche, die in klassischen Jugendfreizeiteinrichtungen oft weniger passende Angebote finden, sind die GSJ NIGHTS eine wertvolle Alternative. In dicht bebauten Stadtvierteln entstehen so dringend benötigte Freiräume für Sport und Begegnung – auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten von Jugendfreizeiteinrichtungen.
Der Besuch der Senatorin und des Regierenden Bürgermeisters ist daher mehr als nur symbolisch – er unterstreicht die Anerkennung dieser wichtigen Arbeit und stärkt den Dialog zwischen Zuwendungsgebern und praktischer Jugendarbeit.
Der intensive Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern während des Besuchs war mehr als erfreulich. Die Senatorin zeigte großes Interesse an den Herausforderungen und Erfolgen unserer Arbeit – eine wichtige Grundlage für die künftige Zusammenarbeit.
Damit die Erfolgsgeschichte der Streetball Nights auch im erweiterten Format der GSJ NIGHTS an allen Standorten weitergehen kann, bleiben wir im konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten. Denn eines wurde an diesem besonderen Abend deutlich: Die präventive Jugendarbeit der GSJ schafft Werte, die weit über den Sport hinausreichen – und diese Arbeit verdient eine langfristig gesicherte Perspektive.




Fotos: Doris Altmann
Tags:GSJ NIGHTS, Streetball Team