Bleib Cool am Pool
Ein gewaltpräventives Konfliktlotsenprojekt
In den vergangenen Jahren gab es während der Sommermonate in einigen Berliner Freibädern gelegentliche gewalttätige Auseinandersetzungen, die vorrangig von jugendlichen Badegästen hervorgerufen wurden. Mitarbeitende der GSJ griffen diese Ausgangslage auf und entwickelten die Idee für „Bleib Cool am Pool – ein gewaltpräventives Konfliktlotsenprojekt zunächst für das Kreuzberger Prinzenbad und Neuköllner Columbiabad.
Das Vorhaben wird seit 2011 von den GSJ-Projekten KICK Kreuzberg, BEIspielhaft, SBK NaunynRitze, Neukölln- und Wild-Aktiv zusammen mit der Polizei Berlin – Direktionen 1, 2 und 5, den Berliner Bäderbetrieben, der Sportjugend Berlin sowie zahlreichen Berliner Jugendeinrichtungen umgesetzt.
Die vielseitig geschulten Konfliktlotsen und -Lotsinnen gewinnen authentische Einblicke in die polizeiliche Arbeit und erleben Polizisten und Polizistinnen als Partner auf Augenhöhe.
Die Konfliktlotsenteams aus unterschiedlichen Ethnien, unterschiedlicher Religionszugehörigkeit, von unterschiedlichem Alter und Geschlecht wirken durch ihr bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement als Vorbilder für ihre eigene Community und andere gesellschaftliche Gruppierungen.
Die Tätigkeit der Konfliktlotsinnen und -Lotsen ist gewaltpräventiv, deeskalierend und integrativ. Seit der Sommersaison 2011 gab es in Anwesenheit der Konfliktlotsenteams in den Sommerbädern keine erwähnenswerten Konflikte, so dass weder Security noch Polizeikräfte angefordert werden mussten.
Die Konfliktlotsen und -Lotsinnen erhielten gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung oder wie es ein Konfliktlotse ausdrückte: „Nun bin ich fast 20 Jahre in Deutschland, habe jetzt eine wichtige Aufgabe, bin anerkannt und werde nun nicht nur als Migrant wahrgenommen!“
Das Vorhaben wird unterstützt von den Berliner Bäder-Betrieben, der Senatsverwaltungen für Bildung, Jugend und Familie sowie der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.